Heute, also am 9. Oktober 2022 wurde in Österreich darüber abgestimmt, wer unserem Land als Bundespräsident „dienen“ sollte. Ich werde, obwohl ich mich doch eher einem patriotischen Lager zugehörig fühle, mein Recht auf diese Wahl nicht beanspruchen. Auch zukünftigen Aufrufen, einen neuen oder auch amtierenden Bundespräsidenten zu wählen, werde ich nicht mehr nachkommen. Warum dem so ist, möchte ich in kurzer Wortwahl wiedergeben.

1. Dieses Amt dürfte tatsächlich reiner Präsentation dienen, gab es doch in den letzten, krisengeschüttelten und für das Volk nicht einfachen Jahren, kaum eine besonnene, hilfreiche oder gar positiv stimmende Wortmeldung, abgesehen vom Nachgeplapper medialer oder parteigesteuerter Floskeln.
2. Für reine Präsentationsaufgaben würde das Innenministerium vollkommen ausreichend sein. Sollten wichtige Agenden anstehen, muss eben der Bundeskanzler für eventuell anfallende kompetente Präsentation sorge tragen, passiert ja aktuell auch schon so.
3. In Zeiten allgemeiner Überteuerung von Produkten sorgt die Finanzierung eines Wahlkampfes eher für Unbehagen in der Bevölkerung. Für Menschen die gebeutelt sind von Lockdowns, Kriegsängsten, Energiekrise und Teuerungswelle, sind Wahlplakate mit grinsenden Kandidaten oder unpassenden Wahlslogans eher ein Graus als Wohltat.
4. Die Bundespräsidenten, bis jetzt leider noch niemals eine Bundespräsidentin, beanspruchen für sich, besonnen, parteilos und vor allem überparteilich für das Volk da zu sein. Für mich persönlich fällt diese Aussage eher in den Bereich Märchenbucherzählungen. Wie kann jemand ernsthaft und quasi über Nacht, eine über 30 Jahre anhaltende, gelebte und eingeschworene Parteilinie abschütteln? Soll tatsächlich ein Mann unserem Staat vorstehen, welcher angeblich all sein bisheriges Leben als fehlgeleitet abqualifiziert? Persönlich vertrete ich die Meinung, dass man auch als Staatsoberhaupt einer Partei angehören darf uns sich nicht selbst, für jedes Amt verbiegen müsste.
5. Fast alle Parteien sprechen sich für eine Wiederwahl des amtierenden Präsidenten aus, wozu dann noch Geld in einen Wahlkampf stecken, welches an anderer Stelle nutzbringender angebracht wäre?
Ich würde mir für unser wirklich großartiges Land gerne politische Menschen mit Rückgrat, Ehrlichkeit und Ehrgeiz wünschen. Zielstrebige PolitikerInnen für unsere Welt wären ein Segen, auf Sesselkleber und zum Futtertrog drängende Parteisklaven hätten wir bis heute genug durchgefüttert ...